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Von Ing. Christian KOLL (A)
Die Geschichte des zentralen, wissenschaftlichen Forschungsinstitutes für Präzisions-
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Der Artikel beschreibt weiters noch die Entwicklung von Kampfanzügen, Steuerungssystemen für Lenkwaffen sowie Artilleriewaffen. Hierbei kommen aber keine munitionsrelevanten Dinge zur Sprache, weshalb diese Absätze hier nicht wiedergegeben werden. Da der russische Originaltext keinerlei Fotos zeigt, habe ich einige Bilder aus meinem eigenen Fotoarchiv beigefügt. Weiters danke ich Rolf Pfennig und dem Woodin -
Geschichtlicher Überblick
Im Mai 2004 feierte das berühmte zentrale, wissenschaftliche Forschungsinstitut für Präzisions-
Die Notwendigkeit wissenschaftliche Forschungsarbeiten und experimentelle Versuchsarbeiten zu zentralisieren wurde in der UdSSR schon vor dem 2.WK erkannt. Die Erfahrungen aus der Entwicklung, Herstellung und Anwendung von Waffensystemen zu bündeln, war ein Grund dafür. Ein weiter Grund war die Schaffung eines einheitlichen technischen Standards in den verschiedenen Branchen der Waffenindustrie. Besonders zu dieser Zeit wurden verschiedene zentrale Forschungsinstitute (NII) und Konstruktionsbüros (KB) im Bereich der Luftfahrt-
Mannigfaltige Aufgaben und Waffensysteme sollten an diesem Institut studiert, geplant, entwickelt und getestet werden. Die weltweit neu entwickelten Waffensysteme wurden von den Kollegen des Institutes studiert und analisiert, sowie ihre Anwendung in den fremden Armeen und die mögliche Verwendung in der Roten Armee geprüft. Im Institut wurde an verschiedenen wissenschaftlichen Forschungsarbeiten und experimentellen Versuchen gearbeitet, so zum Beispiel: Leistungsfähigkeit, Verbesserungsmöglichkeiten und die Möglichkeiten zur Vereinheitlichung von Funktionsmechanismen von automatischen Waffen und ihrer Munition. Die Ingenieure der NIISPWA, der herstellenden Betriebe sowie der NKW-
Im Jahre 1952 begann das Institut, gemeinsam mit dem NIR und anderen Betrieben, die Entwicklung von kleinen, gesteuerten Raketen und Lenkwaffen. Ebenso wurden Trainingsgeräte für die Bedienungsmannschaften von gelenkten Panzerabwehr-
Mitte der 60er Jahre führte das Institut NII-
Von der Umstrukturierung der Wehrtechnik-
Entwicklungen im Bereich der Handfeuerwaffen
Die entwickelten Handfeuerwaffen sind der ganze Stolz des Unternehmens. Seit Anfang der 1950er Jahre ist die Entwicklung von neuer und verbesserter Munition für Handfeuerwaffen einer der Hauptbereiche in denen das Institut tätig ist. In den 50er-
7,62 x 39 Panzerbrandpatrone
Zwischen 1965 und 1997 lösten die Mitarbeiter des Institutes das komplexe Problem ein sehr präzises Scharfschützengeschoss mit Stahlkern zu entwickeln. Anfang der 70er-
7,62 x 54 R Leuchtspurpatrone T-
7,62 x 39 Leuchtspurpatrone T-
Das neue 7,62 x 54R Leuchtspurgeschoss erhielt die Bezeichnung T-
Von Mitte bis Ende der 80er-
Die Effektivität von schweren Maschinengewehren wurde gesteigert, indem man neue Munitionstypen entwickelte und bereits eingeführte Modelle verbesserte. Anfang der 60er-
(Frage des Übersetzers: Hat jemand eine solche 12,7 mm Anti-
Während der 70er und 80er Jahre wurden Patronen mit verbesserter Durchschlagsleistung beim Beschuss leicht gepanzerter Ziele entwickelt. Dies waren 12,7 mm-
12,8 x 108 Panzerbrandpatrone mit Hartkern und Brandsatz in Spitze und Heck des Geschosses
1989 wurde das 14,5 mm BS Geschoss entwickelt. Beachten sie, dass diese moderne Entwicklung nichts mit dem BS-
Für die Luftstreitkräfte der Armee wurden in den 80er Jahren zwei verschiedene 12,7 mm Duplexpatronen 1SL und 1SLT entwickelt. Diese werden im vierläufigen Gatling-
12,7 x 108 Duplexpatronen 1SL und 1SLT
Generell wurden während der letzten 20 Jahre die Geschosse und Geschosskerne modernisiert, neue Materialien verwendet und die Geschossform optimiert. Dies steigerte die Leistungsfähigkeit der heimischen Handfeuerwaffen-
Die Entwickler und Hersteller dieser Waffen sind heute weltberühmt. Aber wohl niemand weiß, dass die Mitarbeiter des Institutes eine wesentliche Rolle beim Fertigstellen dieser Waffenmodelle gespielt haben.
Von Ende der 50er bis Anfang der 60er Jahre unternahmen die Entwickler des Institutes signifikante Anstrengungen um ein neues und viel versprechendes automatisches Sturmgewehr zu entwickeln. Zu dieser Zeit zeigten Nachforschungen in der UdSSR, dass der realistischste Weg die Kampfkraft einer militärischen Handfeuerwaffe zu steigern darin lag, eine neue Patrone mit reduzierter Leistung, sowie ein Sturmgewehr der nächsten Generation für diese Munition zu entwickeln. Anfang der 60er-
Im Institut wurden neben der Munition auch Waffen mit unterschiedlichen Aufbaukonzepten entwickelt. Dies vergrößerte die Möglichkeiten der neu entwickelten Waffensysteme. All diese Konzepte wurden an die Konstruktionsbüros der Branche weitergeleitet. Als Ergebnis des Wettstreites um ein neues Handfeuerwaffensystem wurde schließlich das 5,45 mm Sturmgewehr im Jahre 1974 in Dienst gestellt. In diesem System waren 5,45 mm Patronen mit Vollmantel-
Weitere Konzepte wurden während der 70er und 80er Jahre entwickelt, um die Feuerkraft von individuellen Waffen zu steigern und die Richtung für weitere Verbesserungen aufzuzeigen. Das Ergebnis dieser umfangreichen theoretischen und experimentellen Studien war die Basis für die bekannte "Abakan" Waffenfamilie. Die wissenschaftlichen und technischen Möglichkeiten von ZNIITOTSCHMASCH wurden den Entwicklern und der Izhewsker Waffenfabrik zur Verfügung gestellt. 1997 wurde der "Automat Nikonov" AN-
Spezialwaffen
Neben der Entwicklung von allgemeinen Armeewaffen wurde ZNIITOTSCHMASCH auch zu einer führende Institution im Bereich der Spezialwaffen. Die Spezialisten des Institutes entwickelten die grundsätzlichen Voraussetzungen, um den Schussknall zu dämpfen, was wiederum die Voraussetzung für eine schallgedämpfte Waffe war. Mitte der 50er-
Eine spezielle Version des AKS-
7,62 mm Nahpatrone PZAM, Mündungsgeschwindigkeit 150m/s
Eine bedeutende Errungenschaft des Institutes war die Entwicklung von Unterwasserwaffen. Bis heute wurde eine solche Leistung nicht mehr erreicht. Oleg Krawchenko entwarf eine Theorie zum Schießen unter Wasser. Das Problem dabei ist, dass Wasser 800 mal dichter ist als Luft. Die Strömung entlang eines Geschosses in Wasser wird sehr stark von dessen äußerer Form beeinflusst. Es bildet sich eine Kavitätshöhlung (Vakuum) welche die Wasserströmung von der Oberfläche des Geschosses abhebt. Diese Effekte bewirken, dass normale Gewehrgeschosse in Wasser nicht stabil sind und zu taumeln beginnen.
Schnittdarstellung verschiedener Nahpatronen (geladen und abgeschossen) um die Funktionsweise deutlich zu machen. Von links nach rechts: 7,62 mm PZAM, 7,62 mm SP-
So ist zum Beispiel die Reichweite eines 5,45 mm AK-
Die Geschossspitze ist dabei flach, wodurch eine kontrollierbare Kavität mit kleinem Durchmesser entsteht und zudem noch der hydraulische Widerstand verringert wird. Das Geschoss pendelt dabei in der Kavität, quasi an der flachen Geschossspitze aufgehängt. Das Geschossheck streift dabei immer wieder die seitlichen Grenzen der Kavität und damit wird das Geschoss im Wasser stabilisiert.
1970 wurde die spezielle Unterwasserpistole SPP-
Abzugweges und einen größeren Abzugsbügel. Damit können auch Taucher mit dicken Handschuhen die Pistole verwenden. Bei einer Tauchtiefe von 5 m wird die tödliche Reichweite mit 17 m angegeben. Jedoch sollte man diese Angabe nicht mit der zielgenauen Reichweite verwechseln: Diese liegt bei lediglich 5 – 7 m und nur wenige, erfahrene Schützen sind in der Lage gezielte Schüsse bis auf 10 m Entfernung abzugeben. Grundsätzlich kann die Waffe sowohl unter Wasser als auch in Luft abgefeuert werden. Jedoch ist die Pistole in der Luft von vernachlässigbarer Brauchbarkeit. Das in Luft instabile Geschoss begrenzt die effektive Reichweite auf maximal 15m. Die Patrone ist zudem so leistungsstark, dass ein Schiessen in Luft sehr heftigen Rückstoß erzeugt. Dies überzeugt den Schützen davon, die Pistole nur in äußersten Notfällen an der Oberfläche zu verwenden. 1975 wurde das Unterwasser-
Die Waffe ist sogar kürzer und leichter als das AK-
Die Reduktion von Aufträgen und ein chronischer Geldmangel im Land hat seit den 90er Jahren die Forschungs-
9 x 39 Patronen mit SP-
In den 90er Jahren wurde weiterhin an einer Erweiterung der Möglichkeiten eines einheitlichen Maschinengewehres gearbeitet. Hierbei arbeiteten die Büchsenmacher von Kowrow mit dem Institut zusammen und übernahmen die führende Rolle im Institut. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit war das 7,62 mm Kalaschnikow -
Am Begin des 21. Jahrhunderts entwickelten die Mitarbeiter des Institutes zusammen mit den Spezialisten der Munitionsfabriken neue Patronensorten in fast allen Kalibern und Geschosstypen. Die Durchschlagsfähigkeit von normaler Vollmantelmunition und spezieller panzerbrechender Munition wurde weiter gesteigert. Die Reichweite von Leuchtspuren wurde vergrößert, in dem man den Beginn des Abbrandes verzögerte. Zwischen 2002 und 2003 wurden 17 neue Patronenarten in Dienst gestellt. Die führende Rolle von ZNIITOTSCHMASCH im Bereich der Handfeuerwaffen hat sich heute bei allgemeinen Militärwaffen und speziellen Handfeuerwaffensystem manifestiert. Zusammen mit den Unternehmen OPK und NIO MO, welche andere Waffensysteme und Kampfanzüge für Soldaten entwickeln, ergibt sich eine optimale Kombination.
Das zentrale, wissenschaftliche Forschungsinstitut für Präzisions-
2 Zawodskaja St., Klimowsk 142181, Region Moskau, Russland.
Tel.: (095) 996-
SP-
SP-